Johns Statement



geschrieben von John Kraft (Pfungstadt-Hahn)
Listenplatz 4




Warum ich für die UBP kandidiere?


Es ist Anfang Februar 2014. Ich bin mit meinen Mannschaftskollegen des TSV Pfungstadt auf dem Weg ins Darmstädter Nordbad, um doch noch irgendwie eine angemessene Vorbereitung auf den anstehenden, wichtigen Wettkampf in Viernheim sicherzustellen. Die Gefühlslage liegt irgendwo zwischen Wut, Enttäuschung und Trotzigkeit.

Warum?

Vor wenigen Tagen wurde unsere Trainingsstätte, der BadeSauna Park Pfungstadt, über Nacht geschlossen. Die vielen Freizeitschwimmer und wir, die Vereinsschwimmer, können es noch nicht fassen. Wir und sicherlich auch die Mitarbeitenden wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Uns wird immer mehr klar, dass die langjährige Geschichte des Schwimmens in Pfungstadt zu Ende geht.

In diesen Momenten nehme ich mir vor, mich künftig politisch zu engagieren. Denn bin ich nicht auch, wie viele andere, zu einem gewissen Anteil mitschuldig an dieser Situation?

  • Haben wir in den letzten Monaten denn wirklich alles unternommen, um die drohende Schließung zu verhindern?
  • Haben wir nicht doch gedacht, irgendwie wird es schon weitergehen?
  • Waren wir nicht zu naiv, als der 1.Stadtrat (Harald Polster) erklärte, eine sofortige Schließung sei nicht beabsichtigt?
  • Haben wir doch auf einen jungen Bürgermeister (Patrick Koch) gehofft, der ein paar Monate zuvor in der Sport- und Kulturhalle bei der Echo-Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten versprach, alles für den Erhalt des Bades zu tun.

Ich war bei vielen Veranstaltungen und Sitzungen der politischen Gremien anwesend, vor und vor allem nach der Schließung, als Argumente ausgetauscht, Durchhalteparolen ausgegeben wurden und nur sehr wenige Beteiligte Fehler eingestanden. Am meisten hat mich hierbei schockiert, wie ignorant und arrogant die führenden politischen Köpfe aufgetreten sind und vor allem die engagierten Mitglieder der BI Pfungstadtbad anfeindeten und verspotteten.

Es war deutlich zu erkennen, dass sie nicht im geringsten an einer Rettung des Bades und einer zeitnahen Wiederinbetriebnahme interessiert waren, trotz vieler konkreter Hilfsangebote einer Reihe von Privatleuten und Betrieben der Region.

Stattdessen arbeiteten sie mit Hochdruck daran, parteipolitischen Interessen, die vorher in Hinterzimmern abgesprochen wurden, mit Hilfe ihrer oft ahnungslosen Gefolgschaft, den sog. Hinterbänklern, an Stelle des Gemeinwohls durchzusetzen. Statt rechtzeitig die steigenden Betriebskosten zu senken und die veraltete Technik zu erneuern, sah man den Ausweg nur in einer sofortigen Schließung. Gemeinsam gelingt es ihnen, die Geschichte des Schwimmens in Pfungstadt zu beenden und die ansässigen Schwimmvereine, die beide über Jahre hinweg meine sportliche Heimat waren, zu zerstören.

Nach dem endgültigen Aus des Bades wechselte ich nach Bensheim, wo ich meinen Sport weiterhin mit viel Begeisterung ausüben darf. Mein letzter Bezugspunkt zur Kernstadt war von heute auf morgen abgerissen und soziale Strukturen zerbrochen worden. Die Politiker nahmen dies unkommentiert in Kauf.

Mit etwas Abstand fiel mir auf, wie wenig doch meine Heimatstadt mir und meiner Generation zu bieten hat.

Gleich nach dem Abitur suchten viele meiner Alterskameraden das Weite, die, die hierblieben, haben ihren Lebensmittelpunkt längst woanders und kommen maximal noch über Nacht hierher und sind permanent auf der Suche nach der besten Verbindung, die sie wieder weg aus Pfungstadt bringt. Es fehlen gerade für junge Menschen attraktive Angebote, zum Verweilen. Eins oder zwei paar urige Kneipen sind einfach zu wenig.


Aber da ich ja nicht hadern und kritisieren, sondern aktiv mitgestalten will, begab ich mich auf die Suche nach einer politischen Gruppierung, in die ich mich einbringen kann.

Schnell fiel mir auf, dass die etablierten Parteien, keine Option für mich darstellen. Erstens weil diese die Schuld an der heutigen Misere tragen und zweitens, weil in diesen Parteien nur ein paar wenige die Entscheidungen treffen und die übrigen Mitstreiter nur gehorchen müssen. Außerdem haben sich bei diesen Parteien untereinander Verflechtungen und Abhängigkeiten entwickelt, die längst über das übliche Maß hinausgehen und unserer Stadt schaden.

Als eine Ausnahme hiervon erschien mir die UBP. Folglich kam für mich nur ein Engagement bei diesem Arbeitskreis in Frage. Welcher mit nur zwei Vertretern in der Stadtverordnetenversammlung tapfer versucht, sich gegen die Etablierten zu wehren und die menschliche Vernunft über Parteiinteressen stellt. Schnell fand ich Gefallen an der Mitarbeit, da bei den gemeinsamen Sitzungen ergebnisoffen diskutiert und niemandem eine Meinung aufgezwungen wurde.

Bestärkt wurde ich in meiner Entscheidung, als ich hautnah die Schmähungen und Anfeindungen der anderen Parteien gegenüber der UBP zu spüren bekam, wie versucht wird, das politische Engagement von Leuten zu behindern und zu unterbinden, die im Gegensatz zu den anderen nicht von Kindesbeinen an in den Jugendorganisationen einer Partei engagiert und seit der Zeit aus parteipolitischer Perspektive auf das Geschehen in Pfungstadt blicken. Zudem fiel mir schon wie bei der Diskussion um das Schwimmbad auf, wie versucht wird die Bevölkerung zu spalten. Wer anderer Meinung ist gehört nicht mehr dazu, wird links liegen gelassen, muss mit persönlichen Nachteilen rechnen, weil sich die Verantwortlichen als Retter in der Not profilieren wollen.

Da ich dieses System verändern will, bin ich selbstverständlich bereit Verantwortung zu übernehmen. Es ist es eine reizvolle Herausforderung für mich, auf der Liste der UBP zu kandidieren, und ich bitte um Ihre Stimme.

Das Engagement der UBP ist ein Angebot an die Bürger, Pfungstadt ein Stück weit besser zu machen. Denn Pfungstadt kann besser. Die Voraussetzungen hierfür sind ohne Frage vorhanden. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Angebot angenommen wird.

Pfungstadt, 22.01.2016


Richard Kramer - c/o Unabhängige Bürger Pfungstadt (UBP) - Kommunalpolitische Initiative für Pfungstadt 
Sandstraße 6 - 64319 Pfungstadt

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